26/09/2021

#17 – Andreas Künneth-Siegle – Es geht darum zu dem zu stehen, wie ich bin

Andreas ist ein Mann, der mit einem Mann verheiratet ist. Er sagt: „Für ihn ist das ganz normal und was andere über ihn oder seine Beziehung denken kümmert ihn wenig.“

Um diese Normalität leben zu können und ganz bei sich anzukommen, musste er einen weiten und manchmal schmerzhaften Weg gehen, der bereits früh in seiner Kindheit begonnen hat. Lange wurde er von der Angst begleitet falsch in seinem Körper oder krank zu sein, bis ein Schlüsselereignis sein Leben komplett verändert hat.

Andreas erzählt in diesem Gespräch vom befreienden Gefühl sich nicht mehr verstecken zu müssen und endlich so sein zu dürfen, wie er ist und schon immer war.

Ich möchte mich nicht wegen der Meinung anderer verstecken müssen

Er spricht aber auch darüber, dass unsere Gesellschaft rückläufig ist, wenn es um Toleranz und Menschenrechte geht und mancherorts die Gräben tiefer werden. Seiner Meinung nach müssen wir mehr denn je darauf achten, dass ausgediente Paradigmen nicht wieder hoffähig werden.

Unsere Welt braucht weniger Egoismus aber mehr Offenheit, Selbstreflexion und Achtung, nicht nur Schwulen gegenüber. Andreas vertritt den Standpunkt, dass jene Menschen authentisch leben sollten, denen es aufgrund ihres politischen und sozialen Umfelds möglich ist, um die Menschen zu unterstützen, denen diese Freiheit noch nicht gegeben ist.