Übung 2: Struktur & Fluss

Bewusstsein verändert alles!

Es geht in dieser Übungseinheit darum Achtsamkeit Deinem Erleben gegenüber zu entwicklen und die Aufmerksamkeit für diese Präsenz beibehalten zu können – oder die nötige Wachheit zu entwicklen, immer wieder dort hin „zurück“ zu kehren, wenn Dich Gedanken oder andere Ablenkung von dem Erleben im Moment wegtragen.

Denn Achtsamkeit bedeutet körperlich und mental im Moment zu sein. Für die wenigsten von uns ist die Präsenz für das Hier und Jetzt ein Normalzustand. Oft stecken wir mit unseren Gedanken entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft fest und beschäftigen uns mit immer wieder gleichen oder ähnlichen Sorgen, Ängsten und Ideen. Aufmerksamkeit für den Augenblick, einen Zustand oder eine Situation – und Achtsamkeit dafür was uns darin begegnet – erzeugt Bewusstheit. Ich richte zum Beispiel meine Aufmerksamkeit auf den Atem und bin achtsam damit was ich wahrnehme, also spüre und empfinde, wenn die Luft ein und ausströmt.

Um zu erkennen, was uns heute noch einschränkt oder was stimmig und wichtig für uns ist, wann Rückzug, Aktion oder Stille nötig ist braucht es Bewusstheit. Denn nur wenn wir die Möglichkeit haben in jedem Moment zu spüren, was wir brauchen, können wir alte, eingefahrene Wege verlassen und neue Möglichkeiten kennen lernen. Sobald wir beginnen zu erleben, dass wir die Kapazität haben in Distanz zu unserem Denken, Handeln und Fühlen zu gehen, können wir erkennen, was uns krank macht, Stress verursacht oder wie uns unsere altgediente Persönlichkeitsstruktur behindert, unsere Lebensenergie einschränkt, Kreativität vereitelt, Sexualität unterdrückt oder was uns von unserer zarten Feinfühligkeit abtrennt.

Wenn wir aus dem Kreislauf der beliebigen Aneinanderreihung von Ereignissen aussteigen und beginnen zu sehen, was in uns und außerhalb von uns passiert, können wir endlich entscheiden, ob wir so weitermachen möchten oder ob es an der Zeit ist etwas zu ändern, loszulassen und loszugehen. Dieser Schritt vom mechanischen Blindflug zum aktiven Gestalten macht den ganzen Unterschied.

Diese Bewusstheit, die immer mehr zu einer routinierten Präsenz beim Fühlen, beim Atmen, beim Denken und Handeln führt, bietet uns eine Grundlage, eine Struktur, die uns hilft wieder ins Fließen zu kommen, wo wir uns festgefahren haben, angespannt sind oder starr geworden sind. Oft ist bereits die Auseinandersetzung, der bloße Kontakt mit hartnäckigen starren und festgefahrenen Blockaden heilsam, damit etwas in uns in Bewegung kommt. Das ist das Paradoxe an der Heilung unserer alten Verletzungen: sobald wir sie sehen und spüren, akzeptieren und ausdrücken, dürfen sie heilen und verlieren ihre Macht über uns – nicht in dem wir sie zudecken oder verdrängen.

Um Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Jetzt zu entwickeln oder sie wieder zu intensivieren und damit die Möglichkeit zu bekommen herausfordernde Gefühle oder Emotionen “meistern” zu können, ohne sie sofort ausagieren zu müssen, also halten und bewusst entscheiden zu können, ist es hilfreich und wichtig eine innere und äußere Struktur zu etablieren. Es geht darum unser Gefäß weiter zu machen, damit das Leben darin Platz hat.


Extras / Downloads

Text zum Thema “Struktur & Fluss”

Übungen

Übung: “Bestandsaufnahme”

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